Innovative Ideen entstehen selten einfach so. Meistens sind sie das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit einer Problematik und dem Infrage stellen gängiger Lösungen. Die Einbeziehung der späteren Benutzer in die frühen Phasen des Entwicklungsprozesses kann einen erheblichen Beitrag bei der Ideenfindung leisten.
Autor: Linda Geißler vom Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH
Die grundlegende Idee für das vorgestellte Forschungsvorhaben „Pflegesessel für immobile Personen“ lieferte eine vorausgehende Befragung von Pflegekräften in stationären Einrichtungen, die auf bereits gemachten Erkenntnissen vorangegangener Forschungsprojekte zu Fragen der Gebrauchstauglichkeit im Pflegebereich basiert.
Bisher wurden Pflegesessel von älteren Personen benutzt, die sich zwar etwas eingeschränkt aber dennoch selbstständig bewegen können. Aus diesem Grund entsprechen die Funktionen und Eigenschaften bisheriger Sessel in unterschiedlich guter Qualität den Anforderungen älterer Menschen. Bestimmte Eigenschaften der Pflegesessel sind jedoch auch für die Benutzergruppe „immobilen Personen“ von Nutzen, die in Pflegeeinrichtungen bettlägerig sind und nicht mehr für einen Rollstuhl mobilisiert werden können. Eine adäquate Versorgung ist für die Pflegekräfte mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden. Aufgrund des zukünftigen Pflegekräftemangels wurde der Fokus des Projektes daher auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegekräften gelegt.
Basierend auf den Erkenntnissen aus der Forschung, den Erfahrungen der Pflegekräfte und den Kompetenzen im Unternehmen wurde ein Pflegesessel für eine neue Zielgruppe entwickelt. Dieser unterscheidet sich durch innovative Funktionen von der bisherigen Technik und ist an die Bedürfnisse von immobilen Personen besser angepasst, um deren Betreuung für die Pflegekräfte zeitlich und körperlich zu verbessern.

Pflegesessel (Abbildung: Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH)
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