Das vierköpfige Entwicklerteam der Dresdner Senorics GmbH bestehend aus Dr. Ronny Timmreck, Dr. Robert Brückner, Robert Langer und Dr. Matthias Jahnel nutzt Lichtstrahlen eines bestimmten Spektralbereichs, um industrielle Rohstoffe, Lebensmittel und insbesondere Bier hinsichtlich der Inhaltsstoffe und der Qualität berührungslos zu analysieren.
Das Analysegerät namens „Plan B“ ist eine kompakte Nahinfrarot-Spektrometerlösung für kleine Brauereien auf Basis patentierter organischer Elektronik. Das mobile Gerät arbeitet schnell und berührungslos. So wird es möglich, während des gesamten Brauprozesses den Zucker- und Alkoholgehalt im Bier zu bestimmen. Damit leistet dieses Gerät einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssicherung und erlaubt eine Optimierung des Brauprozesses.
Die wirtschaftliche Relevanz der Entwicklung wird deutlich, wenn man den Trend zum handwerklich gebrauten Bier mit eigenständigen Bierprofilen und Bierspezialitäten betrachtet. Weltweit etabliert sich sogenanntes Craft-Beer als Gegenpool zu den Bieren der marktbeherrschenden Bierkonzerne.
Das Analysegerät „Plan B“ kann sich zu einem wesentlichen Hilfsmittel in der Qualitätsüberwachung und bei der Entwicklung neuer Spezialbiere durch kleinere und Nischenbrauereien entwickeln.
Die Messung beruht auf dem in Laboren gebräuchlichen Verfahren der Nahinfrarot-Spektroskopie. Diese physikalische Methode dient der zerstörungsfreien Bestimmung meist organischer Molekülverbindungen. Die Molekülverbindungen werden zu Schwingungen angeregt. Aus den reflektierten Spektren lässt sich die Stoffzusammensetzung und damit eine konkrete Inhaltsbestimmung ableiten. Dazu wird eigens entwickelte Software angewendet, die auf entsprechenden mathematisch-statistischen und chemometrischen Methoden basiert.
Gegenwärtig befinden sich die ersten „Plan B“-Geräte in der Testphase. Die Erfahrungen aus dem alltäglichen Praxiseinsatz sollen in die weitere Produktentwicklung einfließen.
Perspektivisch verfügt diese Technologie über erhebliche Potenziale zur Qualitätssicherung und zur zerstörungsfreien Analyse fester und flüssiger Substanzen – nicht nur in der Lebensmittelbranche.
Die Minisensoren sind durchaus geeignet, um zukünftig die Funktionalität von Smartphones zu erweitern. In Kombination mit einer entsprechenden App ließen sich dann künftig die Frische und Zusammensetzung von Lebensmitteln und Speisen in Supermärkten oder Gaststätten ermitteln. Um damit marktfähig zu werden, muss weiter an der Miniaturisierung der Technologie gearbeitet werden, die einen massentauglichen Preis der Sensorik erlaubt.
Das Entwicklerteam der Senorics GmbH konnte mit dem Analysegerät „Plan B“ den mit 10.000 EUR dotierten AMA-Innovationspreis des Verbands für Sensorik und Messtechnik gewinnen. Zuvor wurde das Unternehmen bereits als Gewinner des „Sonderpreises Junges Unternehmen“ gekürt.
Kontaktinformationen: contact@senorics.com, www.senorics.com
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