Leichtbau ist eine Philosophie in deren Ergebnis nicht nur Produkte mit weniger Masse entstehen.
Neben dem Einsatz geeigneter neuer Materialien kommt der Konstruktion eine Schlüsselrolle zu. Durch eine werkstoff- und belastungsgerechte Konstruktion sollten sich die Vorteile des Materials möglichst umfassend im Produkt widerspiegeln.
Das Team der ANYBRID GmbH nutzt die Potenziale des Leichtbaus gleich doppelt – beim Produkt und der zu dessen Herstellung erforderlichen Anlagentechnik.
Bisher waren Leichtbaulösungen vorrangig im Flugzeug- und Automobilbau geläufig. ANYBRID jedoch nutzt diese Potenziale im Maschinenbau. Durch konsequente Anwendung der Leichtbauphilosophie ist es gelungen, eine 140 kg leichte Spritzgießanlage zu entwickeln. Die Anlage namens ROBIN ist jedoch nicht nur leicht, sondern wurde unter Beachtung aller Anforderungen der Industrierobotik konstruiert. Damit hat das Unternehmen den Grundstein für völlig neue technologische Prozessketten gelegt. ROBIN macht auf diese Weise das Spritzgießen mobil. Der Prozess des Spritzgießens wird einfach dort in die technologische Kette eingebunden, wo dies am effizientesten ist. Dieses Verfahren nennt das Unternehmen, welches eine Ausgründung aus dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden ist, „robotised injection moulding“.
Mit dieser Entwicklung ist es den Gründern außerdem gelungen, eine Reihe von Nachteilen der Spritzgießtechnologie zu überwinden. Die mobile Einsetzbarkeit der Anlage vereinfacht die Herstellung hybrider Bauteile. Hybride Bauteile sind Produkte im Multi-Material-Design, welche auf Materialkombinationen basieren. Dabei kann es sich beispielsweise um die Kombination von Stahl oder Aluminium mit Kunststoffen handeln. Diese Materialverbünde erlauben es, die Produkteigenschaften optimal auf die Anforderungen abzustimmen. An ein metallisches Erzeugnis etwa lassen sich lokal funktionale Kunststoffelemente, wie Klipse, Kabeldurchführungen, Verstärkungen oder Dichtungen anspritzen. Beim Anspritzen derartiger Elemente werden nur kleine und damit kostengünstige Spritzgießwerkzeuge eingesetzt. Das ROBIN-System ermöglicht es, die Spritzgießwerkzeuge an verschiedenen Stellen des Grundwerkstücks zu positionieren. Die Anwendung herkömmlicher Klebe- und Fügeverfahren entfällt. Herstellungskosten, Material- und Energieeinsatz werden somit reduziert. Aus diesem Grund wird das Verfahren auch für Kleinserien wirtschaftlich interessant. Standardbauteile können so bedarfsgerecht individualisiert werden.
Die ersten beiden Anlagen, die das Team der jungen ANYBRID GmbH konstruiert und gebaut hat, gehen in diesem Jahr in Betrieb. Dabei stehen unter anderem Produkte für den Bau von Nutzfahrzeugen und Landmaschinen bis hin zu Anwendungen in der Energietechnik oder der Möbelproduktion im Vordergrund.
Das ANYBRID-Team begleitet den Kunden von der Konzepterstellung bis zur Fertigung. Dabei geht es neben der Optimierung der technologischen Prozesskette auch um Produktentwicklung, denn die Technologie eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume. Wer prüfen will, ob robotised injection moulding geeignet ist, Potenziale in den eigenen Produktionsabläufen zu erschließen, ist bei der ANYBRID GmbH herzlich willkommen. Die ROBIN-Spritzgießanlage kann sogar auftragsbezogen temporär in den technologischen Prozess der Kunden eingebunden werden.
Zur Kontaktaufnahme nutzen Sie bitte die Webseite www.anybrid.de.
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