Im FuE-Projekt wurde die Verarbeitung von Hanfbast zu Halbzeugen für Hochleistungs-Composites untersucht. Ziel war es, die mechanischen Eigenschaften der Fasern durch die schädigungsfreie Aufbereitung der Hanfbastrinde im originalen naturgetreuen Zustand direkt in Laminateigenschaften zu übertragen. Erreicht werden mechanische Kennwerte im Bereich konventioneller Glasfaserlaminate.
Autor: Elke Thiele vom Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V.
Für die Aufbereitung der Bastfaserpflanzen gibt es verschiedene Methoden. Üblicherweise folgt nach der Ernte eine Aufbereitung, bei der die Naturmaterialien in mechanischen und hydrothermischen Prozessen in ihre Bast- und Holzbestandteile aufgespalten werden. All diese zur Hanfbastgewinnung genutzten Prozessschritte schädigen die Naturfaserstruktur irreversible. Die Folge sind Festigkeitsverluste.
Im Projekt wurde eine neue Methode der Bastgewinnung genutzt, wobei die Bastrinde halbschalenförmig vom Stängel abgeschält wird. Die Bastsegmente werden zu endlosen Biogenen Heavy Tows gefügt und anschließend auf Flächenbildungsmaschinen zu textilen Halbzeugen verarbeitet.
Verbundbauteile, die nach dem neuen Verfahren erzeugten werden, erreichen mechanische Kennwerte im Bereich der Glasfaserlaminate und liegen damit erheblich über den bisher mit Naturfaserverbundwerkstoffen erzielten Kennwerten. Einen weiteren Mehrwert stellt die ressourceneffiziente Rohstoffaufbereitung dar. Zukünftig soll durch dieses Verfahren der Einsatz von kostenintensiven Hochleistungsfasern in Verbundbauteilen reduziert werden.
Projektkoordinator war die Invent GmbH / Braunschweig, Partner waren die Hanffaser Uckermark (Hanf-Aufbereitung), Technitex Sachsen GmbH (Textilmaschinenbau) sowie das STFI e.V. (Textiltechnologie, Laminate).
Das Projekt wurde im Rahmen des „Zwanzig20“-Projekts futurTEX bearbeitet und endete im Juni 2018.
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