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Armaturenwerkstoffe für Trinkwasser auf den Prüfstand

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    Armaturenwerkstoffe für Trinkwasser auf den Prüfstand

    Redakteur: Alexander Reichel | 2018, Allgemein, Material- und Werkstofftechnik | 0 Kommentare | 11.06.2018 | 0

    Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Daher kommt dem Einsatz der richtigen Werkstoffe für Trinkwasserinstallationen eine große Bedeutung zu. Für Fittings und Armaturen haben sich Kupferlegierungen (Messinge) bewährt. Diese Kupferlegierungen geben jedoch in Abhängigkeit von ihrer Korrosionsbeständigkeit im anliegenden Wasser Schwermetalle wie z. B. Kupfer und Blei an das Trinkwasser ab und beeinflussen somit die Trinkwasserqualität.

    Autoren: Dr. Susanne Friedrich und Theresa Klein, Institut für Korrosionsschutz Dresden

    Welche Konzentrationen an Schwermetallen im Trinkwasser maximal enthalten sein dürfen, damit unsere Gesundheit auf Dauer nicht gefährdet wird, regelt die Trinkwasserverordnung. Die Grenzwerte betragen für Blei 10 µg/L, für Kupfer 2 mg/L und für Arsen 10 µg/L. In der „Metall-Bewertungsgrundlage“ des Umweltbundesamtes sind die für den Einbau zugelassenen Werkstoffe aufgelistet. Metallene Werkstoffe, die in diese Liste neu aufgenommen werden sollen, müssen die Prüfung nach DIN EN 15664-2 einhalten.

    Neben der allgemeinen hygienischen Eignung ist auch das Korrosionsverhalten von großer Bedeutung. Daher werden am IKS innerhalb von zwei Forschungsvorhaben neuartige Messinglegierungen in kalten und warmen Trinkwässern untersucht (Fördermittelgeber BMWi, Förderprogramm INNO-KOM Ost 49MF140235 und 49MF170078). Diese, aus hygienischer Sicht zugelassenen, neuartigen bleifreien und –armen Messinglegierungen zeigen aufgrund der jeweils zugegebenen Legierungselemente wie Silizium, Arsen oder Aluminium individuelle Korrosionsmechanismen, welche mithilfe der Belastung in kalten und warmen Trinkwässern mit unterschiedlichen Neutralsalzgehalten und Karbonathärten untersucht werden. Die Versuche erfolgen über mindestens 26 Wochen in komplexen Prüfständen (Bild 1), die einen Haushaltsanschluss (z.B. in der Küche) nachempfinden, indem genormte rohrförmige Prüfkörper einen automatisierten Wechsel langer Stagnations- und kurzer Spülphasen durchlaufen.

    Alle Prüfstände werden am IKS entwickelt und gemeinsam mit externen Partnern im eigenen Haus oder an Standorten mit Trinkwässern anderer Zusammensetzung wie z. B. in Dessau oder Lübbenau aufgebaut. Sie laufen vollautomatisch und gestatten teilweise gezielte Dosierungen von Trinkwasserbestandteilen.

    Die aus den Prüfungen in unterschiedlichen Trinkwässern erhaltenen Daten wie die Konzentrationen der ins Trinkwasser migrierten Schwermetalle und die Anfälligkeit der Messinge für die Korrosionsart Entzinkung (Bild 2) bzw. andere Korrosionsarten werden aufbereitet.

    Da kein aktuelles Arbeitsmittel für die Werkstoffauswahl vorhanden ist, wird bis heute das in den 60iger Jahren für eine bleihaltige Messinglegierung entwickelte TURNER-Diagramm herangezogen. Durch die Anwendung aktueller, realitätsnaher Prüfmethoden wird ein, dem heutigen Stand der Technik entsprechender, Datenpool bereitgestellt werden, welcher eventuelle Einsatzgrenzen der neuartigen Messinglegierungen übersichtlich definiert und für die Werkstoffauswahl dient.

    Mit den beiden benannten Forschungsarbeiten werden neue Arbeitsmittel für Armaturenhersteller sowie Planer, Installateure, Sanierer und Schadensgutachter für Trinkwasseranlagen geschaffen. Für den Verbraucher von Trinkwasser steigt damit die Sicherheit.

    Das IKS Dresden ist eine externe Industrieforschungseinrichtung der ZUSE-Gemeinschaft und entwickelt Korrosionsschutztechnologien und -prüfungen, vor allem für und mit mittelständischen Unternehmen.

     

    Prüfstand in Anlehnung an DIN EN 15664-1 (Quelle: Institut für Korrosionsschutz GmbH)

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