Für die industrielle Reinigung schwach belasteter Abluft aus beispielsweise Hallenluftanlagen von Lackierereien oder von Klebebandherstellern gibt es nur wenige effektive Verfahren, obwohl die Reinigung geruchsintensiver oder lösemittelhaltiger Abluftströme eine seit Jahrzehnten etablierte und weit entwickelte Technologie ist. Der relativ hohe spezifische Energieverbrauch und der große Platzbedarf führen dazu, dass derartige Anlagen im Vergleich zu Prozessabluft-Reinigungsanlagen nur relativ wenig verbreitet sind.
Autor: Dr. Mike Wecks vom Institut für Nichtklassische Chemie e.V.
Zur Reinigung gering konzentrierter geruchsintensiver oder lösemittelhaltiger Abluftströme bieten sich aufgrund der sehr großen spezifischen Oberfläche und des schnellen Stoffübergangs Materialien aus aktivierten Kohlefasern an. Zudem ergibt sich die Möglichkeit die Aktivkohlefasern aufgrund ihres definierten elektrischen Widerstandes direkt elektrisch aufzuheizen und damit ohne zusätzliche Energieträger wie Dampf oder ein heißes Regenerationsgas sehr energieeffizient zu regenerieren.
Das Institut für Nichtklassische Chemie e.V. hat sich gemeinsam mit der Silica Verfahrenstechnik GmbH das Ziel gesetzt, ein Anlagenkonzept zur Aufkonzentrierung schwach belasteter Abluft zu entwickeln, dass nicht nur alle sicherheitstechnisch relevanten Anforderungen abdeckt, sondern auch hinsichtlich des Platzbedarfs und des spezifischen Energieverbrauchs neue Maßstäbe setzen kann. Kern der Entwicklung ist ein zum Patent angemeldetes Aktivkohlefaser-Modul, welches elektrisch bis 250 °C aufheizbar ist und sich durch einen sehr geringen Druckverlust von etwa 30 mbar auszeichnet. Das Aktivkohlefaser-Modul wurde in eine Versuchsanlage integriert, welche bis zu 500 m³/h schwach belastete Abluft reinigen kann.
Einen Kommentar hinterlassen